Die allermeisten Parfüms bestehen zu 80 Prozent aus Alkohol. Er dient dabei sozusagen als Lösungsmittel, um natürliche ebenso wie synthetische Duftstoffe zu extrahieren. Der eigentliche Duft von Kopf-, Herz- und Basisnote kommt erst zum Tragen, wenn der Alkohol verflogen ist. Warum also warten? Der Trend bei hochwertigen Nischenparfüms geht hin zu alkoholfreien Düften auf Wasserbasis. Die Vorteile: Ihr Odeur ist mit dem ersten Sprühstoß vollkommen und hält himmlisch lange, die Düfte dürfen hinterlassen keinen klebrigen Film und das Allergierisiko ist minimiert.
Aber nochmal von vorn: Welche Herstellungsverfahren gibt es überhaupt?
Schon die alten Ägypter verbrannten duftende Hölzer, Gewürze und Harze, um sich (nicht nur bei religiösen Ritualen) mit Wohlgerüchen zu umgeben. Daraus resultiert der Name: „Per fumum“ steht für „durch den Rauch“. Die Griechen versuchten gar, mit Duftwerk Krankheiten zu bekämpfen. Doch erst die Römer nutzen die Kraft der natürlichen Aromen zur Veränderung des eigenen Geruchs, zur Körperhygiene und -pflege. Kein Wunder also, dass die Parfümherstellung in Italien noch heute große Bedeutung hat. Zum Luxusgut wurde Parfüm im 19. Jahrhundert, als synthetisch hergestellte Nuancen die natürlichen Ingredienzien ergänzen. Düfte korrespondierten fortan mit Kleidung und Accessoires und veränderten das eigene Erscheinungsbild. Dafür stehen so große Namen der Modebranche wie Coco Chanel oder Christian Dior. Ein Duft wertet das Selbstbewusstsein auf und unterstreicht die eigene Persönlichkeit und ist längst auch ein luxuriöses Prestige-Objekt.
Es gibt viele Wege, um aus einem natürlichen Rohstoff einen kostbaren, langanhaltenden Duft zu extrahieren:
- Die älteste Methode ist die Enfleurage, bei der Blütenduftstoffe durch tierisches Fett absorbiert und anschließend mit Alkohol ausgewaschen werden. Es entsteht das „Absolue d’Enfleurage“.
- Bei der Mazeration (Enfleurage à chaud) wird die Fett-Blüten-Masse mehrere Stunden lang gekocht.
- Bei der Destillation löst kochendes Wasser Duftstoffe aus den Blüten- und Pflanzenteilen heraus. Das Kondensat enthält ätherische Öle und führt nach der Abkühlung zu den „Huiles Essentielles“. Man kennt dieses Verfahren aus dem Buch „Das Parfum“ von Patrick Süßkind.
- Die gängigste Methode in der heutigen Parfümherstellung ist die Extraktion: Flüchtige Lösungsmittel wie Alkohol entziehen den Pflanzen die ätherischen Öle. Nach der Reinigung bleibt reines Blütenöl übrig: die „L‘Essence Absolue“.
- Beim Softact, einer Weiterentwicklung der Extraktion, wird flüssiger Kohlenwasserstoff durch die Pflanzenteile oder andere Duftträger geleitet.
- Die Expression schließlich nutzt unmittelbar die ätherischen Öle, die beispielsweise beim Aufbrechen der Schale einer Zitrusfrucht austreten.
Das Parfum 4.0
Historisch gesehen sind alkoholfreie Parfüms also kein Novum. Sie eroberten den Markt erst im vergangenen Jahrhundert. Doch die ganz neue Generation der 0-prozentigen Düfte kann noch mehr! Die Produkte aus dem Hause Masson Sabé der französische Parfumrevolutionärin Isabelle Sabé entfalten nicht nur ungeheuer moderne Odeurs, sondern besitzen gleichzeitig Pflegeeigenschaften.
Ein französisches Labor realisierte ihre Vision vom vollkommen alkoholfreien Parfüm mit der WPE-Methode®. Bei dem speziellen Verfahren werden aus ätherischen Ölen oder Pflanzenölen und anderen Duftkomponenten mithilfe eines rein pflanzlichen Emulgators sogenannte Water-Plant-Emulsionen (Wasser-Pflanzen-Emulsionen) gewonnen, in die sich auch Wirkstoffe einschleusen lassen. WPEs besitzen eine größere Viskosität als herkömmliche Parfüms.
Der Vorteil der extrem homogenen und sehr flüssigen Emulsion: Sie klebt nicht und darf also Haut und Haar gleichermaßen beduften und sogar verwöhnen. Und: Weil viele sensibel oder gar allergisch auf den Reizstoff Alkohol reagieren, sind WPAs durchweg verträglicher. Sie weisen zwar generell eine etwas kürzere Haltbarkeit im Flakon auf. Dafür ist ihre Silage – also die Wahrnehmbarkeit des Duftes – aber viel länger… Die Zertifizierung als veganes Produkt läuft übrigens gerade.
Wir von dambiro haben daher die angesagten Soft Parfums Liquid ohne Alkohol von Masson Sabé unverzüglich ins Programm genommen. Genaue Beschreibungen der fünf umwerfenden Duft-Neuheiten gibt es beim jeweiligen Produkt. Hier kannst du sie dir anschauen: Sabé Masson
Übrigens: In anderen Bereich der Kosmetik wird längst weitgehend auf Alkohol verzichtet. Die Deodorants von Acca Kappa, die After Shaves von Inglorious Mariner oder das Körperwasser Gemme Rosse von L’Amande brauchen keine Prozente…