Der Winter vor zwei Jahren war hart: Im Hals hielt sich hartnäckig eine Stimmbandentzündung, immer wieder plagten mich so genannte Aphten, also kleine, schmerzhafte Bläschen auf der Mundschleimhaut. Herkömmliche Medizin schien nichts ausrichten zu können, als ein Arzt etwas sehr Simples empfahl: „Versuchen Sie es mal mit Ölziehen“, meinte er. Er habe gute Erfahrungen mit der Methode gemacht. Ein knapper Esslöffel voll Öl wird (morgens vor dem Zähneputzen) einige Minuten lang kräftig im Mund bewegt und ausgespuckt. Ziel der ganzheitlichen Anwendung ist, Schadstoffe und Bakterien nicht nur aus dem Mundraum, sondern aus dem ganzen Körper zu ziehen. Detox by mouth, sozusagen. (Anwendung siehe unten)
Als aufgeschlossene Yogini durchaus offen für jahrtausendealte Gesundheitsrituale, begann ich mit der Recherche nach dem Ursprung der alternativen Heilanwendung. Sie stammt tatsächlich aus der 2.100-jährigen Lehre vom gesunden Leben:
Im Ayurveda ist das Ölziehen (andere sagen Ölkauen oder Ölsaugen) unter dem Namen Kavala Gandoosha (oder Kavala Graha) als ganzheitliche Entgiftungsmethode bekannt. Sage und schreibe 30 Krankheiten sollen mit der Anwendung bekämpft werden können.
Im Mundraum hilft die Ölkur nach Studien nachweislich gegen:
- Karies
- Mundgeruch
- Beläge
- Mundtrockenheit
- Spröde Lippen
- Zahnfleischbluten
Aber auch im ganzen Körper soll die Methode Giftstoffe über die angeregte Speicheldrüse freisetzen und ausleiten – und auf diese Weise akuten und chronischen Krankheiten vorbeugen. Beispielsweise:
- Infekten
- Rheumatischen und arthritischen Erkrankungen
- Hautproblemen
- Magen- und Leberleiden
- Blasen- und Nierenerkrankungen
- Wechseljahrsbeschwerden
Im Ayurveda gehört das Ölziehen zur Allzweckwaffe und wird als tägliches Ritual praktiziert. Mit der Detox-Welle des vergangenen Jahrzehnts wurde die uralte Heilmethode wiederentdeckt und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Auch, weil der Trend hin zu Anwendungen mit Wirkstoffen aus der Natur ungebrochen ist. Denn bei einer Ölkur kommt es besonders darauf an, hochreine, natürliche Pflanzenöle in Bioqualität zu verwenden. Die indische Lehre nutzt traditionsgemäß schmackhaftes, hellbraunes Sesamöl. Zugegeben, es schmeckt auch mir am besten! Der leicht nussige Geschmack bleibt wunderbar auf den Lippen zurück.
Apropos: Die Ölkur hinterlässt einen Schutzfilm auf den Lippen, der diese über viele Stunden geschmeidig hält. Weiter im Norden schwören die Menschen auf goldgelbes, neutrales Sonnenblumenöl. Beliebt ist aber auch das festere, süßliche Kokosöl.
Neu: Mundöl Kräuter vegan von Hydrophil
Ganz neu auf dem Markt sind Mischungen aus hochwertigen Biopflanzen- und Kräuterölen, die die Anwendung mit ihren Wirkstoffen noch unterstützen. Bei dambiro.de findet Ihr das vegane Mundöl Kräuter der hochwertigen Naturkosmetikmarke Hydrophil. Hier sorgen neben bewährtem Sesamöl auch Salbei-, Anis- und Kardamomöl für ein angenehmes Mundgefühl und frischen Atem. Bakterien, die Plaque und Karies verursachen, werden besonders effektiv bekämpft. Und dank der milden Inhaltsstoffe ist die Mischung sogar für Kinder geeignet. Hydrophil empfiehlt die Verwendung nur eines Teelöffels voll Mundöl. Die kleine, robuste Flasche ist ideal für unterwegs!
Unser Fazit:
Für mich gehört das morgendliche Ölziehen vor dem Zähneputzen jedenfalls seit nunmehr zwei Jahren zum täglichen Ritual. Bereits zwei Wochen nach der Arztempfehlung war der hartnäckige Infekt verflogen, auch Aphten zeigen sich seither kaum mehr. Eine Lippenpflege nutze ich nur noch am Abend.
Übrigens: Wie lange Ihr das Ölgemisch im Mund haltet, müsst Ihr individuell entscheiden. Unsere liebe Kollegin schafft die Ölkur als ausgesprochener Profi sogar eine ganze lange Dusche lang – im Grunde genügen aber am Anfang schon einige Minuten. Auch die Menge dürft Ihr selbst variieren. Sollte Euch der Esslöffel einfach „zu viel des Guten“ sein, probiert es anfangs mit einem Teelöffel. Es tritt sehr schnell ein Gewöhn-Effekt ein, der geradezu süchtig machen kann: Habe ich im Urlaub mal kein Öl zur Hand, dann fehlt was. Während ich anfangs ausschließlich Sesamöl verwendet habe, greifen ich jetzt gerne zur Abwechslung auch mal zur leckeren Hydrophil-Kräutermischung. Am liebsten immer wieder sonntags…
Ölziehen – So geht’s:
Man nimmt morgens vor dem Zähneputzen einen knappen Esslöffel voll Pflanzenöl (Sonnenblumen,- Kräuter-, Sesam- oder Kokosöl) in den Mund und spült damit kräftig mehrere Minuten lang. Bei der Kräuterölmischung von Hydrophil genügt als Dosierung 1 Teelöffel. Man „zieht“ das Öl quasi zwischen den Zähnen hindurch und bewegt es energisch hin und her, so dass Gaumen, Kiefer und Backentaschen gut gespült werden. Danach spuckt man es aus und spült mit klarem, warmem Wasser. Danach können die Zähne wie üblich geputzt werden.
Wichtig: Auf keinen Fall sollte das Gemisch runtergeschluckt werden!